In der Krise zu kommunizieren ist für jeden Pressesprecher und jede Medienverantwortliche eine der grössten Herausforderungen. Die Zeit sitzt einem im Nacken und gleichzeitig haben kleinste Fehler meist weitreichende Folgen. Im Rahmen eines Seminars zum Thema Öffentlichkeitsarbeit an der FHS St.Gallen, Fachbereich Soziale Arbeit, hat Selina Ingold mit Hans Eggenberger gesprochen. Eggenberger leitet seit 1994 die Abteilung Mediendienst der Kantonspolizei St.Gallen und verfügt im Bereich Krisenkommunikation über einen enormen Erfahrungsschatz.
Archiv des Autors: Thomas Achermann
Euphorien und Ängste
Die 1. Ostschweizer Soziotechnik-Tagung ist Geschichte. Rund 140 Interessierte nahmen in Wil (Ostschweiz) an der Veranstaltung der FHS St.Gallen teil. Drei Institute dieser Hochschule für Angewandte Wissenschaften fungierten als Anbieter eines Events, der unterschiedliche Blickwinkel auf das Zusammenspiel zwischen „Mensch und Technik“ bot.

Moderator Matthias Flückiger
Wie kommen technologische und technische Entwicklungen einerseits und Nutzerbedürfnisse anderseits zusammen? Dies war die Leitfrage, an der sich die unterschiedlichen Programmpunkte orientierten. Im Einstiegsreferat zeigte Sebastian Wörwag, der Rektor der FHS St.Gallen, auf, welche gesellschaftlichen Veränderungen mit der Marktdurchsetzung des Handys einher gehen. Anschliessend ging es in einem Podium darum, aufzuzeigen, wie schwierig es ist, Entwickler- und Nutzerinteressen zusammen zu bringen. Marcel Loher als Leiter eines „technischen“ Instituts, Ulrich Reimer von einem betriebswirtschaftlichen und Reto Eugster als Vertreter eines sozialwissenschaftlichen Instituts führten in die Problematik ein.

Ulrich Reimer und Marcel Loher, FHS St.Gallen

Ulrich Reimer
Im zweiten Hauptteil der Tagung wurden Micro-Workshops geboten. Während zwanzig Minuten wurden unterschiedliche Asepkte der Mensch-Technik-Schnittstelle beleuchtet. Verändern Internet-Services das Politikverständnis? Was sind die Möglichkeiten des Geomappings (z. B. local.ch) bei der Nutzerführung im Internet? Was lässt sich aus Audio-Anwendungen für Sehbehinderte für Menschen lernen, die nicht von solchen Einschränkungen betroffen sind? Was bedeutet es für die Alltagsbewältigung, über einen Internet-Zugang (nicht) zu verfügen? Solche Fragen standen im Mittelpunkt.
Insgesamt fanden neun Micro-Workshops statt, jeder Teilnehmer konnte an vier solcher Fach-Talks teilnehmen. Auch Partner der FHS St.Gallen beteiligten sich an diesen Workshops. Dabei waren die Fachhochschule Vorarlberg, Namics, Geberit, der Verein für Blinde und Sehbehinderte – und andere mehr.
Sind die sich abzeichnenden technologischen Entwicklungen ein Grund zur Angst oder Anlass zu Euphorie? Sebastian Wörwag zeigte am Schluss der Veranstaltung auf, dass es darum gehe, auch die selbstregulativen Kräfte der Kommunikation nicht zu unterschätzen. Auch wenn Möglichkeiten zur virtuellen Kommunikation zunehmen: Das Bedürfnis nach direkter Kommunikation wird dadurch nicht kompensiert.

Arbeit in Micro-Workshops

Selina Ingold
Das Internet der Zukunft
Wie wichtig ist das Internet für unseren Alltag? Auf welche Internetanwendungen können und wollen wir nicht mehr verzichten? Und wie könnte das Internet der Zukunft aussehen? Solchen und ähnlichen Fragen gehen Teilnehmende der Soziotechnik-Tagung vom 11. November 2008 in einem der neun Kurz-Workshops nach. In Vorbereitung auf diesen Workshop hat Selina Ingold exemplarisch verschiedene Personen zu ihrer Internetnutzung befragt, um diese Antworten mit Daten aus repräsentativen Studien (insbesondere ARD/ZDF Onlinestudie 2008 sowie aktuellen Studien des BFS zur Internetnutzung in der Schweiz) zu vergleichen. Die folgenden zwei Podcasts bieten eine Hörprobe dieser Gespräche.
1) Wie sah Ihr gestriger Tag in Bezug auf Ihre Internetnutzung aus?
Internettag
2) Auf welche Anwendungen im Internet können Sie nicht mehr verzichten?
Internetanwendungen
Narren- und Soziotechnik-Tag in der Ostschweiz

Heute ist Narrentag, Beginn der Fasnacht. Doch heute ist mehr: Heute ist auch Soziotech-Tag. In Wil findet die erste Ostschweizer Soziotechnik-Tagung der FHS St.Gallen statt. Drei Institute zusammen laden ein. Knapp 150 Interessierte haben sich angemeldet. Worum geht es? Die Schnittstelle Mensch-Technik ist aus Entwickler- und aus Nutzersicht eine Herausforderung. Heute treffen sie aufeinander: Die Entwickler und die Nutzer. Welche Entwicklungen stehen an? Wird uns der Umgang mit technologischen Welten und technischen Anforderungen auch in Zukunft schwer fallen? Weitere Informationen folgen an dieser Stelle…
Rorschach aus Sicht von Aussen
Prof. Dr. M.-E. Karsten von der Universität Lüneburg kommt seit Jahren nach Rorschach um an der FHS St.Gallen Unterricht zu geben. Im Interview erzählt sie von ihren Eindrücken von Rorschach und wie ein Wandel ihrer Meinung nach statt gefunden hat. Möchten Sie mehr über die positiven Veränderungen in Rorschach hören? Dann hören Sie sich das Interview hier an: karsten
„Mein Radio ist das Café“
Studierende der FHS St. Gallen betraten am Dienstag verschiedene Kneipen in ganz Rorschach und lauschten dem Gemurmel an den Stammtischen. Im Rahmen eines Medienseminars soll dem „Stammtisch-Gepolter“ auf den Puls gefühlt werden, um Antworten auf die im Frühjahr gesammelten „101 Fragen an eine Stadt“ zu erhalten. Weiterlesen
Die Kneipe als Bühne
Seit anfangs Oktober hängen an rund 70 Klotüren der Stadt Rorschach 101 „Fragen an eine Stadt“. Kommenden Dienstag machen sich Studierende der FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften auf den Weg, erste Antworten zu finden. Zum Beispiel auf Frage 40, was an den Stammtischen der Stadt diskutiert wird. Eine Vorschau ist heute im St. Galler Tagblatt zu finden. An welchen Stammtischen die Studierenden nach Antworten suchen, findet unter dem Link „Kneipenkarte“ (siehe unten).
Illustration: Corinne Bromundt
Beizologe und Mentor
Fred, der Teufel, in schwarzem Hut, Blazer, Stiefeln, mit langen Haaren und Bart ist Mentor der Folge „Stammtisch-Gepolter“. Er nennt sich Beizologe, da er Rorschachs rund 100 Beizen bis auf zwei Ausnahmen alle kennt: „Ich bin früher von Beiz zu Beiz gefahren, um Kraut und Kabis zu verkaufen.“ Er weiss, wo sich Lastwagenfahrer und Bauarbeiter auf ein Feierabendbier treffen, kennt Lokale, in denen die Gäste, die zu laut schwatzen, rausgeworfen werden und solche, in denen sich „die oberen 10’000 von Rorschach treffen“. Seinen Künstlernamen besitzt Fred, seit er 1970 mit dem Motorrad eine Frau angefahren hat. „Du bist ein Teufel“, war die Antwort der Frau, die glücklicherweise unverletzt blieb. Der Künstlername hat sein Leben geprägt: Verrückte, ja gar teuflische Sachen hat Fred in seinem Leben gemacht. Als Stuntman ist er im Olympia-Einkaufscenter in München mit dem Motorrad durch brennende Wände gefahren und hat dabei gebrannt wie eine Fackel. Seinen Künstlernamen hält er in Ehren: „So weiss nicht jeder, wie ich richtig heiss“. Ein Satz, der an die Figur des Rumpelstilzchen erinnert.
Bild: Renata Zoller/Sonja Kälin
Die Brücke zwischen den Gästen
Der helle Klang der Schiffsglocke an der Theke bringt blitzartig Stille ins gefüllte Hafen-Beizli, in welchem letzten Donnerstagnachmittag der Prolog eines Medienseminars der FHS St. Gallen stattfindet. „Oh, eine Runde“, erkennt ein Student den gewohnten Sinn dieses Klangs. Der Dozent Mark Riklin hat der Schiffsglocke jedoch für einmal eine andere Funktion zugeteilt: Sie soll an diesem Nachmittag den Startgong für verschiedene Gespräche sein. Die Wirtin Esther Brehm im gestreiften Seemanns-Pullover betritt die Anhöhe neben der Bar, wie eine Bühne anmutend. Esther Brem ist die erste Wirtin, mit welcher die Studierenden im Rahmen des Projektes „Stammtisch-Gepolter“ ins Gespräch kommen. Weiterlesen
Ein Gespräch mit den Ohren der Stadt
Am Donnerstagnachmittag ist das Hafen-Beizli in Rorschach bis auf den letzten Platz gefüllt. Stimmengewirr und Gläserklirren erfüllen den Holz getäfelten Raum und lassen das Fischernetz an der Decke leicht erzittern. Die zwei grossen Fenster offenbaren den Blick auf den Bodensee, dessen deutsches Ufer im Nebel versinkt. Hinter der Theke herrscht eifriges Treiben. Seemanns-Cafés werden ausgeschenkt – eine geheim gehaltene Eigenkreation, die rote Ohren verspricht. Leise ertönen Gitarrenklänge. Ein Gast hat das geparkte Instrument entdeckt und seine Funktion, den Besuchern für spontane Musikeinlagen zur Verfügung zu stehen, entlarvt. Weiterlesen
Das Potenzial der älteren Generationen nutzen.
Erst ein paar Jahre sind es her, da waren Menschen mit 60 Jahren alt. Heute sind auch 80-Jährige oft fit und rüstig. Dieses Potential zwischen 60 und 80 kann genutzt werden, sagt Francois Höpflinger. Der Generationenforscher und Soziologieprofessor an der Universität Zürich spricht in der Talksendung FOCUS von den neuen Alten, von Grosseltern und Enkelkindern und was es für unsere Gesellschaft bedeutet, wenn 100-Jährige keine Ausnahme mehr sind. Das Interview können Sie online hören bei DRS Focus.
Stadt als Gespräch: Stammtisch-Gepolter
Im Frühjahr 2008 haben 60 Studierende im Rahmen eines Medienseminars im Fachbereich Soziale Arbeit die dreiteilige Reihe „Stadt als Gespräch“ eröffnet: Auf dem Marktplatz wurden 101 Fragen an die Stadt Rorschach gesammelt, die seit Ende August als Poster an vereinzelten Klotüren städtischer Kneipen und öffentlicher WC-Anlagen angebracht sind. In der Hoffnung, dass Lesende eine Frage mitnehmen, unter die Leute und damit ein kleines Stadtgespräch in Gang bringen.
Ein halbes Jahr später wird nach dem Marktplatz ein weiterer klassischer Ort der Produktion und Reproduktion informeller Geschichten sowie der Herstellung lokaler Identität aufgesucht: die Kneipe als eine der ältesten Institutionen der Alltagswelt. Auf „Fragen an eine Stadt“ folgt „Stammtisch-Gepolter“: die Studierenden machen sich am 21. Oktober um 14 Uhr auf den Weg, um an ausgewählten Stammtischen der Stadt erste Antworten zu finden. Um 15 Uhr findet im Hafenbeizli am Bahnplatz 15 eine Geschichtenrettung statt: Studierende erzählen, was sie erlebt und erfahren haben. In welchen Lokalen die Studierenden nach Antworten suchen, wird bis spätestens 18.10. in diesem Blog veröffentlicht.
Sozialraumarbeit – Workshop NR°1
Organisation: Fabian Kessl, Christian Reutlinger, Annegret Wigger
Am 1. und 2. Oktober 2008 fand in Rorschach der erste Workshop zu Sozialraumarbeit statt. Anhand von drei ausgewählten Projekten, die eher ungewöhnliche oder untypische (sozial)raumbezogene Initiativen sind, wurde in einer kleinen Gruppe von 14 Personen weiter gedacht, fantasiert, systematisiert.
Was heißt eigentlich Sozialraum in den verschiedenen Arbeitsfeldern, in denen in den vergangenen Jahren zunehmend raumbezogen gearbeitet wird? Wer definiert wie den Sozialraum? Welche räumlichen Praktiken sind zu beobachten, welche bleiben unsichtbar? Welche Grenzen werden durch die raumbezogenen Vorgehensweisen (re)produziert, mit welchen Dilemmata ist man in der Arbeit konfrontiert, wie wird mit den genannten Dilemmata umgegangen?
Die Ergebnisse aus dem Diskurs werden in den nächsten Monaten aufgearbeitet und 2009 unter dem Titel „Thematisierungslinien in der Sozialraumarbeit“ im VS Verlag publiziert.
Schule und Schulsozialarbeit im Kontext von sozialräumlichen Debatten
Retraite vom 3. September 2008
Organisation IFSA – Soziale Räume
Christian Reutlinger und Annegret Wigger
Die interne Retraite befasste sich mit dem Verhältnis zwischen Schule und Stadtteil, aber auch – durch den Fokus auf Schulsozialarbeit – mit der Rolle von Sozialer Arbeit in und mit dem System Schule.
Dieses Verhältnis zwischen Schule und Stadtteil wird in den aktuellen wissenschaftlichen Diskussionen aus verschiedenen Blickwinkeln wie beispielsweise der Schulentwicklung, der Stadtentwicklung oder aus gewissen Feldern der Sozialen Arbeit fokussiert.
Soziotechnik-Tagung „Morgen ist anders…“
„Morgen ist anders…“ – Vom Wechselspiel zwischen Mensch und Technik
Erste Ostschweizer Soziotechnik-Tagung
Technik durchdringt alle Lebensbereiche. Neue Technologien und der rasche Wandel setzen hohe Anforderungen an Konsumenten. Es ist daher wichtig Technikakzeptanz zu fördern und den Konsumenteninteressen gerecht zu werden. Um dies zu erreichen müssen Anwendungs- und Nutzerinteressen näher zusammen gebracht werden. Die FHS St.Gallen übernimmt mit dieser Tagung eine Moderationsrolle um Produzenten-, Entwickler- und Konsumenteninteressen zusammen zu bringen.
Ziel der Tagung ist es, das Thema „Mensch & Technik“ aus Sicht der Wissenschaft, der Wirtschaft und einer Alltagsperspektive in sogenannten Mikro-Workshops zu beleuchten.
Weitere Informationen finden Sie im Flyer auf www.fhsg.ch.
Die Veranstaltung wird von drei Instituten der FHS St.Gallen gemeinsam konzipiert und durchgeführt. Beteiligt sind die Fachbereiche Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit. Marcel Loher (ISM), Ulrich Reimer (IPM), Reto Eugster und Selina Ingold (IFSA) sowie Carina Zehner (Marketing) zeichnen für den Event verantwortlich.
Dienstag, 11. November, 13.15 Uhr, Stadtsaal Wil SG
Veranstaltungskosten CHF 20.- an der Tageskasse.
Anmeldungen bitte per Email an tagungssekretariat(at)fhsg.ch oder telefonisch unter +41 71 844 48 88 bis 5. November 2008. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.





