Der rote Vorhang fällt: Wie weiter mit der Sinnlichkeit?

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Nach der Aktion „Stadt der Sinne“ bleiben viele Fragen offen. Mark Riklin und Selina Ingold, Initianten „Stadt der Bühne“, diskutieren an der Theke im Mariaberg mit Schlüsselpersonen über die Nachhaltigkeit ihres Projektes.

Dienstagnachmittag, Ankerstrasse, 14 Uhr. Durch einen roten Vorhang betreten Stadtfiguren einen improvisierten Laufsteg. Bauchpinslerin, Bahnschrankenrapper und Bachfärberin rufen im Rahmen der Reihe „Stadt als Bühne“, Rorschach als „Stadt der Sinne“ aus. 54 Studierende der FHS St.Gallen, haben Vorschläge gesammelt, wie ein sinnliches Rorschach aussehen könnte. Diese Ideen rollen sie auf einer 22 Meter langen Depesche aus. Das Geschehen regt Passanten und Passantinnen zu Diskussionen an: Wer bezahlt diese verrückte Idee? Was bringt dies Rorschach?

Rorschach neu entdecken
Im Mariaberg diskutieren Experten und Expertinnen die Idee der „Stadt der Sinne“. Stephan Kuntz, Audiologe, stellt fest, die Aktion habe ihn angeregt, öfters innezuhalten und zu staunen. Daniel Fels, Sozialraumexperte, ist sich sicher, dass die Stadtfiguren auf Themen des Alltagslebens sensibilisieren und neue Bilder schaffen. Sebastian Wörwag, Rektor der FHS St.Gallen, sieht darin für Rorschacher und Rorschacherinnen die Möglichkeit, ihre Stadt neu zu entdecken. Eine Stadt lebe von Geschichten und diese Aktion setzen neue lebendige Akzente.

Touristischer Anziehungspunkt
Für Stephan Kuntz ist klar, eine sinnliche Stadt kann touristischer Anziehungspunkt werden. Stadtpräsident Thomas Müller findet, Rorschach biete Potenzial, Bewohner und Bewohnerinnen in die Veränderung der Stadt mit einzubeziehen. Dies würde bedeuten, dass den Bewohnern und Bewohnerinnen der Stadt Rorschach Möglichkeiten geboten werden, sich mehr mit ihrer Stadt zu identifizieren. Die 22 Meter lange Depesche, welche an Thomas Müller übergeben wurde, braucht wohl nur schon fürs Verlesen eine ausserordentliche Stadtratssitzung.

Artikel: Ladina Rostetter, 25 Jahre, Sozialarbeiterin i . A., 5. Semester, wohnhaft in Untereggen und Sabine Kugler, 42 Jahre, Sozialarbeiterin i. A. 5. Semester, wohnhaft in St. Gallen
Bild: Tamara Graf