Rückblick: Fachtagung Kinder- und jugendgerechte Freiräume – bespielbare Stadt für alle

Am 1. Dezember 2022 gingen rund 70 Teilnehmende auf dem Fogo Areal in Zürich-Altstetten der Frage nach, wie mit der Perspektive von Kindern und Jugendlichen die bespielbare Stadt gelingen kann. An der Tagung wurden Ideen zur bespielbaren Stadt aus verschiedenen disziplinären Perspektiven beleuchtet, Herausforderungen und Potenziale, Möglichkeiten und Ansätze vorgestellt und diskutiert.

Christian Reutlinger (IFSAR) zeigte aus einem sozialräumlichen Blickwinkel die Verflechtung von Orten, Menschen und Strukturen auf, welche die bespielbare Stadt charakterisieren. Raimund Kemper (IFSAR) stellte ausgehend von einem Forschungsprojekt anhand von Freiraumqualitäten vor, was kinder- und jugendgerechte Freiräume ausmacht, und wie es gelingen kann, die Perspektive von Kindern und Jugendlichen in der Planung und Gestaltung von Freiräumen zu verankern. Matthias Vogel (Spielrevier Bern) präsentierte mit der Perspektive der Kinder- und Jugendarbeit, wie durch die Mitwirkung von Kindern attraktive Spielräume entstehen können und welche Herausforderungen sowie Gelingensfaktoren damit verbunden sind. Daniela Gaspoz (Gemeinde Lyss) zeigte aus der Perspektive der Planung wie durch partizipative Prozesse, die Einbindung von Fachkompetenz und eine integrale Herangehensweise Spiel- und Bewegungsräume geschaffen werden können, mit denen Spielplätze überflüssig werden. Anhand eines Projekts zur temporären Umnutzung öffentlicher Räume verdeutlichte sie, dass bei divergierenden Interessen verbindliche Regeln, Kommunikation und politischer Wille gefragt sind. Carina Klammer (Lokale Agenda 21 Wien) stellte das Projekt Grätzeloasen vor. Die Oasen stellen für Kinder und Jugendliche Wiens Möglichkeiten zur Nutzung und Gestaltung von Freiräumen durch temporäre Projekte dar. Beispiele sind Pool und Piano, Gärten und Treffpunkte auf Parklets. Mit dem bottom-up Ansatz wird das Ziel verfolgt, das Zusammenleben im Grätzel (Stadtviertel) zu fördern, Menschen zu verschiedenen Aktivitäten zu ermächtigen und zivilgesellschaftliches Engagement wertzuschätzen. Im abschliessenden von Petra Stocker (Verkehrsplanung Stadt Bern) organisierten Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden mit einem ko-kreativen Ansatz am Beispiel einer Begegnungszone Ideen zur bespielbaren Stadt.