Schulklassen-Besuch: Wie man eine «Badi» baut

kompass_schulklasse_3 kompass_schulklasse kompass_schulklasse_4 kompass_schulklasse_5Warum ist «verdichtetes Bauen» in der Schweiz so ein wichtiges Thema? Was bedeutet dichter Bauen für das Wohnen und Zusammenleben der Menschen – heute und in Zukunft? Und wer macht eigentlich Raumplanung? Diesen und weiteren spannenden sozialräumlichen Fragen gingen 24 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 der Oberstufe Gais-Bühler am 5. Juli 2017 an der FHS St. Gallen nach.

Sie wurden begleitet von ihrem Klassenlehrer Adrian Sturzenegger und angeleitet von Nicola Hilti, Antje Klein und Eva Lingg vom Kompetenzzentrum Soziale Räume. Der Besuch der Schulklasse ist Teil des am Kompetenzzentrum laufenden Forschungsprojektes «Kompass Verdichtung», gefördert von der Gebert Rüf Stiftung.

Zunächst stellten sich alle vor, indem sie auf Ortskarten von Gais und Bühler ihre Lieblingsorte markierten und dazu erklärten, was sie dort machen und was ihnen an dem Ort besonders gut gefällt. Zum Beispiel: Musikhören im eigenen Zimmer, Fussballspielen auf dem Sportplatz, Zusammensein mit Freunden im Freibad, Abhängen mit Kollegen an der Strassenecke – und sogar das Lernen in der Schule wurde genannt.

Anschliessend bauten die Jugendlichen in Gruppen mit Hilfe eines Lehrmittels der ETH Zürich ihre eigene «Badi». Dabei galt es, insbesondere die verschiedenen Interessen der Nutzerinnen und Nutzer miteinander in Einklang zu bringen, und zu überlegen, was gut nebeneinander Platz findet und was weniger. Ausserdem ging es um die Frage, wer an der Planung, Errichtung und Erhaltung einer «Badi» überhaupt beteiligt ist.

Die Metapher der «Badi» diente dazu, den Bogen zu raumplanerischen und sozialräumlichen Herausforderungen im grösseren Massstab zu spannen. Mit der Einbettung in den aktuellen Schulstoff durch Herrn Sturzenegger wurden abschliessend Bezüge zu den Themen Überbevölkerung, globale Stadtentwicklung und ökologische und soziale Nachhaltigkeit hergestellt – und zum Abschied gab es noch einen (Weit-)Blick aus dem 18. Stock des Fachhochschulzentrums.

Text: Nicola Hilti und Eva Lingg

Bilder: Basil Höneisen