Ein Kinderbeirat gestaltet Forschungsprojekt mit

Zum Thema Forschung mit Kindern hat das IFSAR einen aufregenden neuen Ansatz erfolgreich ein erstes Mal angewandt. Das Projekt „KIDIMO“ führte einen Kinderbeirat ein, der Kindern im Alter von 8-12 Jahren eine aktive Beteiligung und Mitsprache in allen Projektphasen ermöglichte.

Grundidee des Projekts „KIDIMO“ ist, die Kinderrechte zielgruppenspezifisch, niederschwellig und gleichzeitig spannend und ansprechend aufzubereiten, damit Kinder ihre Rechte besser kennenlernen und somit auch dafür einstehen können. Um dies zu erreichen, wurde eine Web-App mit partizipativer Beteiligung der Zielgruppe – nämlich Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren – entwickelt. Unterstützt wurde das Projekt durch das BSV sowie die Paul Schiller Stiftung sowie unter Mitwirkung von Unicef Schweiz und Fürstentum Lichtenstein sowie der PH Luzern.

Neben verschiedenen weiteren partizipativen Elementen wurde für die gesamte Projektlaufzeit ein Kinderbeirat in Anlehnung an die Erwachsenenbeiräte installiert und umgesetzt. Der Kinderbeirat wurde ins Leben gerufen, um den jungen Teilnehmenden eine entscheidende Mitsprache während der App-Entwicklung zu gewähren. Trotz der Herausforderungen durch COVID-19 konnten schliesslich sechs Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren gefunden werden. Der Kinderbeirat traf sich zwischen Februar 2022 und Juni 2023 insgesamt sechs Mal. Diese Meetings fanden auf Wunsch der Kinder an verschiedenen Orten in der Ostschweiz statt und wurden von zwei Fachleuten des IFSAR der OST geleitet. Die Sitzungen waren lebhaft und partizipativ gestaltet, wobei sowohl inhaltliche Diskussionen als auch spielerische Elemente zum Einsatz kamen.

Die Kinder des Kinderbeirats erhielten tiefe Einblicke in das Projekt und die entstehende App. Die jungen Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, einzelne Projektphasen zu überprüfen, ihre Meinungen zu äussern und Entscheidungen auf die Entwicklung der App zu treffen. Themen, die zur Diskussion standen, umfassten das App-Konzept, das Design und die Funktionalität der App sowie die Festlegung der Kinderrechte, die für sie relevant waren. Auch die Gestaltung der Avatare und viele weitere Aspekte wurden intensiv erörtert.

Der Kinderbeirat wurde als gleichberechtigter Partner in das Gesamtprojekt „KIDIMO“ integriert und hatte massgeblichen Einfluss auf dessen Entwicklung. Die Projektleitung und die Verantwortlichen des Kinderbeirats diskutierten regelmässig Themen aus dem Gesamtprojekt und entschieden gemeinsam, welche Elemente in den Kinderbeirat einfliessen sollten und wo die Entscheidungskompetenz der Kinder lag. Themen, die über die Befugnisse der Kinder hinausgingen, wie beispielsweise die Anzahl der umzusetzenden Quizfragen, die auch mit den Projektkosten zusammenhingen, wurden nicht in den Kinderbeirat übertragen. Ein Schlüssel zum Erfolg war die enge Abstimmung zwischen den Verantwortlichen des Beirats und den Teilprojektleitenden. Die Verantwortlichen des Kinderbeirats nahmen auch an den regelmässigen Sprint-Reviews des Gesamtprojekts teil und vertraten dort die Sichtweisen und Meinungen der Kinder.

Der Kinderbeirat im Projekt „Kinderrechte in der Tasche“ ist ein herausragendes Beispiel für echte partizipative Kinderbeteiligung. Die Kinder erhielten die Möglichkeit, aktiv am Projekt teilzunehmen und ihre Meinungen und Ideen einzubringen. Ihre Beiträge hatten einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der App, was ihr Selbstbewusstsein im Ernst genommen und Gehört werden, stärkte. Die Integration des Kinderbeirats war ein entscheidender Schritt zur erfolgreichen Umsetzung der App „KIDIMO“ und entsprach den Ansprüchen an Partizipation in vollem Umfang. Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Kindern eine Stimme zu geben und sie zu echten Mitgestaltern ihrer eigenen Zukunft zu machen.

Weiterführende Links

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