Viele Soziologen, Soziologinnen haben bekanntlich ein besonderes Flair für eine Sprache, die sich nicht-Soziologen nicht auf Anhieb verständlich eröffnet. Noch komplexer wird es, wenn Modelle von „wie-das-Leben-funktionert“ hinzukommen. Es ist einiges an Beharrlichkeit, Geduld und abstraktem Denkvermögen erforderlich, um dem Verständnis näher zu kommen, wie in der soziologischen Fachliteratur beschrieben wird, warum Dinge in der Gesellschaft sind, wie sie sind. Komplexität lässt sich zwar reduzieren – modellhaft – diese Reduktion ist allerdings nicht eine einfachere, sondern eine klärende. Die Komplexität bleibt. Dieser sind wir in unseren Projektsitzungen dicht auf den Fersen.Diese Woche präsentierten wir unsere komplexitätserfassenden und -reduzierten Daten den Vertretern der Projekt-Partnergemeinden Rapperswil-Jona, Steinach und Uzwil. Die Herausforderungen: die im Team diskursiv erarbeiteten Dimensionen von Lebensqualität realitätsnah abzubilden. Wie steht es um die Messbarkeit von Inhalten wie bspw. Mobilität, Wohnen, Infrastruktur, Zusammenleben in der Gemeinde, wenn nicht Zahlen interessieren, sondern subjektive Beurteilungen? Das Messbar-machen von solchen Aussagen ist eine Aufgabe, die selbst geschulte Fachkräfte ins Grübeln bring. Dieser Prozess des Operationalisierens ist unumgänglich, ermöglicht er doch die zu untersuchenden Inhalte in der Form zu komprimieren, dass selbst scheinbar Schwammiges sich schlussendlich in klaren Werten ausdrücken lässt.
Atteslander zitiert Kromrey: „So ist ‚unter Operationalisierung eines Begriffs die Angabe derjeningen Vorgehensweisen, derjenigen Forschungsoperationen zu verstehen, mit deren Hilfe entscheidbar wird, ob und in welchem Ausmass der mit dem Begriff bezeichnete Sachverhalt in der Realität vorliegt‘.“
In den nachfolenden Arbeitspaketen wird es darum gehen, Lebensqualität in ihrem facettenreichen Wesen in der Form zu operationalisieren, dass ein Konstrukt entsteht, welches sich schlussendlich messbar erfassen lässt. Wir bleiben dran…