Optimierte Unterstützung für betreuende Angehörige von Menschen mit Demenz

Betreuende Angehörige von Menschen mit einer Demenzerkrankung leisten oft über lange Jahre eine Arbeit, deren zeitliche, emotionale und körperliche Anforderungen kaum zu überschätzen sind. Ein Teil von ihnen ist auf Entlastung und Unterstützung angewiesen, um selbst nicht auszubrennen. Ihre Bedürfnisse sind zuletzt im Rahmen des Bundesprogramms «Entlastung für betreuende Angehörige 2017-2020» breit erforscht worden. Dabei wurde bestätigt, dass es sich bei der Inanspruchnahme von Hilfe um einen komplexen und für alle Beteiligten anspruchsvollen Prozess handelt.

Insgesamt scheint zu oft die Passung von Bedürfnissen und Angeboten ungenügend zu sein. Je nach Perspektive werden dafür unterschiedliche Gründe genannt: ungenügende Information über die Angebote und zu wenig Koordination; hoher Zeitaufwand oder ungenügende Erreichbarkeit; unangebrachte Erwartungen oder Kontrollansprüche; gesellschaftliche Normen; Finanzen; Schutz der Privatsphäre; Bürokratie; Vertrauensdefizite u.a.m. Eine Reihe von Vorschlägen zur Verbesserung auf allen Ebenen liegt vor, aber wie kommen sie in der Praxis zur Anwendung?

Das 2021 gestartete interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekt AnKer (Angehörige als Kooperationspartner in der Versorgung von Menschen mit Demenz) setzt sich zum Ziel, in vier unterschiedlichen Unterstützungsnetzwerken konkrete Veränderungsprozesse in Gang zu setzen, um diese Passung zu optimieren. Zu Unterstützungsnetzwerken zählen neben den betreuenden Angehörigen die Anbieter von therapeutischen, pflegerischen, betreuerischen, sozialarbeiterischen Leistungen für Betroffene und Entlastungsdiensten für Angehörige in der Gemeinde oder Region. Im Projekt dabei sind Bassersdorf, Chur, Rapperswil-Jona und Schaffhausen, und von der OST – Ostschweizer Fachhochschule das IFSAR und das Kompetenzzentrum Demenz des Instituts für Angewandte Pflegewissenschaft IPW. Aus den vier lokalen Fallstudien sollen exemplarische Strategien und entsprechende Instrumente abgeleitet werden. Diese werden dann weiteren interessierten Unterstützungsnetzwerken für betreuende Angehörige von Menschen mit Demenz zur Verfügung stehen.

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