Participlace – Junge Menschen planen mit

Das Anfang 2022 gestartete Projekt «Participlace – Junge Menschen planen mit» hat zum Ziel die Partizipation von Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene nachhaltig zu verankern. Dies geschieht durch die Stärkung und Befähigung von Fachpersonen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Im Vordergrund stehen räumliche Entwicklungsprojekte. Das Gesamtprojekt wird aus der Praxis in fünf Pilotgemeinden entwickelt. Getragen wird das Projekt vom Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz (DOJ) und wird in Zusammenarbeit mit dem IFSAR – Institut für Soziale Arbeit und Räume sowie der Fachstelle Spielraum umgesetzt.

Das Projekt «Participlace – Junge Menschen planen mit» strebt die nachhaltige Verankerung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen bei räumlichen Entwicklungsprojekten auf kommunaler Ebene an. Dafür sollen Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit gestärkt und befähigt werden. Denn die Gestaltung des erweiterten Wohnumfeldes, des (öffentlichen)Raumes oder die Verkehrsführung in einer Gemeinde haben direkten Einfluss auf die Lebensqualität und die Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen.

Die Kinder- und Jugendarbeit wird in der Regel nicht in räumliche Entwicklungsprojekte einbezogen. Ihr fehlen Wissens- und Handlungsgrundlagen zu räumlichen Entwicklungen und Planungsprozessen. So werden Kinder und Jugendliche nicht oder nicht angemessen und mit geeigneten Methoden beteiligt. In der Folge entstehen Räume, die nicht kinder- und jugendgerecht sind mit entsprechenden Interessen- und Nutzungskonflikten.

Damit diese wirkungsvolle Form der Partizipation in der Gemeinde stattfinden kann, benötigt es Fachpersonen, die über Kenntnisse von Partizipationsmethoden und Erfahrung in der Umsetzung von Partizipationsprozessen mit Kindern und Jugendlichen verfügen. Im Weiteren sollten sie Zugang zu Kindern und Jugendlichen vor Ort sowie zu Politik und Verwaltung in der Gemeinde haben.

Dieses Kriterium erfüllen in der Regel Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit. Jedoch durchzieht Partizipation den Alltag der Kinder- und Jugendarbeit in der Schweiz nicht so intensiv, wie dies derzeit theoretisch-konzeptionell im Fachdiskurs gefordert wird.

Zur Stärkung und Befähigung der Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit für eine wirkungsvolle Kinder- und Jugendpartizipation sind im Projekt folgende Massnahmen geplant:

  • Online-Umfrage bei Kindern und Jugendlichen der Pilotgemeinden bzgl. Bedarf ihrer Mitsprache in der Gemeindeentwicklung
  • Schulungen für Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit zum Thema Partizipation bei räumlichen Entwicklungsprojekten (Voraussetzungen, Methoden, Umsetzung)
  • Coaching für Fachpersonen der Kinder- und Jugendarbeit bei der Planung und Umsetzung von konkreten Partizipationsvorhaben mit Kindern und Jugendlichen auf kommunaler Ebene
  • Good Practice Sammlung, welche auf einfache und anschauliche Weise aufzeigt, wie bei verschiedenen Themen und Ausgangslagen Schritt für Schritt vorgegangen wurde

Damit die Teilprojekte auf die Bedürfnisse der Praxis abgestimmt sind, werden die Massnahmen gemeinsam mit fünf Pilotgemeinden und unter Einbezug der Resultate aus der Befragung der Kinder und Jugendlichen entwickelt.