Die vier V’s der Angehörigenpflege und -betreuung

Auch in den Niederlanden ist die Unterstützung pflegender und betreuender Angehöriger ein wichtiges Thema. Martin Müller war auf Arbeitsbesuch.

„Vinden, versterken, verlichten en verbinden“ (finden, stärken, unterstützen und verbinden) – so bringt das Expertisecentrum Mantelzorg (Kompetenzzentrum Pflegende und betreuende Angehörige) seine Empfehlungen für Gemeinden auf den Punkt. Seit 2015 sind die Gemeinden gesetzlich verpflichtet, Angehörigenpflege zu fördern. Aber bereits seit 2009 ist eine veränderte Ausrichtung im Gang: Nicht das «Sorgen für» steht im Zentrum der Bemühungen, sondern das «Sorgen, dass», nämlich, dass Einwohnerinnen und Einwohner so selbständig als möglich leben können.

Damit rückt die «Regie über das eigene Leben» ins Zentrum der kommunalen Bemühungen. Dazu binden Gemeinden bestehende und allenfalls noch aufzubauende Massnahmen und Angebote in Konzepte und Handlungspläne ein, um eine koordinierte und effiziente Entwicklung sicherzustellen.

Sie stehen damit nicht allein. Organisationen wie Movisie, Vilans oder Mezzo vermitteln forschungsbasierte Beratung, Trainings sowie praktische Handreichungen und Instrumente zu einer breiten Auswahl von Themen. Bei mehreren Treffen mit Expertinnen und Experten aus Gemeinden, Freiwilligenorganisationen und Wissenschaft hatte Martin Müller Gelegenheit, das von der FHS St.Gallen mit Partnern entwickelte Modell und die vier Typen von Arrangements vorzustellen. Wie bereits in Schweizer Fachkreisen wurden diese auch hier mit grossem Interesse aufgenommen. Bereits ist eine Übersetzung ins Niederländische in Arbeit, und es wird geprüft, wie das Modell mit vor Ort entwickelten Erkenntnissen und Instrumenten verbunden werden kann. Eine fruchtbare Erfahrung gegenseitigen Lernens!

Möchten Sie mehr darüber wissen, wie Sie Angehörige, welche für andere sorgen, erreichen können? Möchten Sie sich dafür einsetzen, dass diese damit nicht allein sein müssen? Wir überlegen gerne mit Ihnen, wie wir Sie dabei unterstützen können. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme: martin.mueller@fhsg.ch