Die Wiederkehr der Wohnungsfrage

Die Wohnungsfrage ist zurück! Für immer mehr Menschen ist Wohnen als Grundbedürfnis wie auch als Voraussetzung zur Teilhabe in der Gesellschaft immer weniger gesichert, vielfach prekär und mitunter auch notdürftig. Wohnen wird in vielerlei Hinsicht zur alltäglichen und lebenslaufbezogenen Herausforderung – trotz neuer Gestaltungsfreiheiten. Die ungelösten strukturellen Fragen lassen sich nicht alleine mit einem wild gewordenen Wohnungsmarkt erklären, vielmehr reichen die Wurzeln tiefer. Das im Seismo-Verlag erschienene Buch «Die Wiederkehr der Wohnungsfrage» von Sylvia Beck und Christian Reutlinger ist eine Spurensuche, die bei der historischen Wohnungsfrage und der damit verbundenen Rolle Sozialer Arbeit ansetzt.

Das Schlaglicht ist auf aktuelle gesellschaftliche Transformationen, die Wohnveränderungen bedingen, und auf Erfahrungen sozialer Organisationen im Umgang mit Wohnproblematiken gerichtet. Weil die Soziale Arbeit punkto Wohnen auffällig sprach- und tatenlos scheint, geht es nicht zuletzt darum, eine Wohndebatte anzustossen. Soziale Arbeit muss sich nicht nur zur Wohnungsfrage positionieren, sondern sich grundlegend der Sozialen Frage und den Problemen von gesellschaftlichem Ein- und Ausschluss widmen.

Sylvia Beck ist Diplom-Pädagogin, mit Schwerpunkt Sozialpädagogik. Nach Praxistätigkeiten in der ausserschulischen Jugendbildung und Gemeinwesenarbeit sowie Lehr- und Forschungstätigkeiten am Fachbereich Soziale Arbeit der FHS St.Gallen, promoviert sie am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Tübingen (DE) zur Bedeutung Gemeinschaftlichen Wohnens für heutige Lebensgestaltungen.

Christian Reutlinger ist Professor für Sozialgeographie und Erziehungswissenschaft. Er ist Leiter des Instituts für Soziale Arbeit und Räume (IFSAR) an der FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Seine Arbeits- und Forschungsthemen sind Soziale Nachbarschaften und Wohnen, Gemeinwesenarbeit, Soziale Arbeit im öffentlichen Raum sowie Sozialgeographien der Kinder und Jugendlichen.

Mit einem Beitrag von Christina Vellacott.