Vadian Lectures: Menschenrechte und Menschenwürde

Die Vadian Lectures sind fester Bestandteil des St.Galler Kulturprogramms: Das Zentrum für Ethik und Nachhaltigkeit der Fachhochschule St.Gallen lädt im aktuellen Jahr wieder zu vier öffentlichen Vorträgen in den Kantonsratssaal ein. Expertinnen und Experten reflektieren aktuelle Themen aus einer ethischen Perspektive und regen das Publikum zum Nachdenken an – dieses Mal zum Thema «Menschenrechte und Menschenwürde».

Menschenrechte sind universell gültig sowie unveräusserlich und unteilbar. Ebenso steht ausser Zweifel, dass die Würde eines Menschen unantastbar ist. Doch wie lassen sich die Menschenrechte absichern? Wie kann der Begriff der Menschenwürde begründet werden? Welche Rolle kommt dem Staat in Bezug auf die Menschenrechte zu? Und wie sollen wir mit humanitären Interventionen umgehen? Diese Fragen stehen im Zentrum der diesjährigen Vadian Lectures.

Demokratie und Menschenrechte – ein Spannungsfeld?

Die Schweizer Richterin Helen Keller eröffnet am 1. März 2018 die Vadian Lectures mit ihrem Vortrag zum Thema «Demokratie und Menschenrechte – ein Spannungsfeld?». Die Menschenrechte sind zwar in der Bundesverfassung verankert, aber sie kommen in jüngster Zeit immer wieder unter Beschuss, nicht zuletzt durch Volksinitiativen. Die Umsetzung menschenrechtlich problematischer Initiativen ist schwierig, weil die Schweiz neben den Vorgaben in der Verfassung auch das Völkerrecht einhalten muss. Aktuell stellt die «Selbstbestimmungsinitiative» einen Angriff auf die Menschenrechte und ihre institutionelle Absicherung durch das Bundesgericht und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dar. Ihre Auswirkungen auf den Menschenrechtsschutz werden im Referat aufgezeigt. Helen Keller ist vollamtliche Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Lehrstuhlinhaberin für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht an der Universität Zürich.

Peter Schaber spricht im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe, am 31. Mai 2018, zum Thema «Menschenwürde – mehr als eine Worthülse?». Er ist Professor und Lehrstuhlinhaber für Angewandte Ethik an der Universität Zürich.

Im dritten Teil am 11. Oktober 2018 referiert Véronique Zanetti über das Thema «Humanitäre Interventionen – ein zweischneidiges Schwert?». Sie ist Professorin an der Universität Bielefeld und Mitglied des Direktoriums im Zentrum für interdisziplinäre Forschung.

Am 29. November 2018 setzt sich Thomas Pogge zum Abschluss der Reihe mit dem Thema «Menschenrechte sichern – durch eine globale Rechtsordnung?» auseinander. Er ist leitender Professor für Philosophie und Internationale Beziehungen an der Yale University.

Einladung zum Gedankenaustausch

Im Anschluss an die Vorträge sind die Teilnehmenden eingeladen beim Apéro miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Vadian Lectures sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18 Uhr im St.Galler Kantonsratssaal. Anmeldungen per E-Mail an zen@fhsg.ch oder unter www.fhsg.ch/vadianlectures.