Tabak- und Nikotinprävention: Ein Thema für die Offene Kinder- und Jugendarbeit?

Im Rahmen des aktuell laufenden Forschungsprojekts TANOKJA – Tabak- und Nikotinprävention in der Offenen Kinder und Jugendarbeit (OKJA) werden gemeinsam mit Fachstellen der OKJA Best-Practice Konzepte für die praktische Präventionsarbeit erarbeitet (vgl. Blogbeitrag März 2023). In einem ersten Projektschritt wurde eine Literaturrecherche zur evidenzbasierten Tabak- und Nikotinpraxis mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um wissenschaftlich fundierte Kriterien für eine effektive Tabak- und Nikotinprävention in der OKJA zu ermitteln.

Die Recherche hat gezeigt, dass im Bereich Schule viele Studien zu Tabak- und Nikotinprävention vorliegen, wobei die untersuchten und stärker formalisierten Aktivitäten aus dem Setting Schule in Spannung stehen zu den handlungsleitenden Prinzipien der OKJA. Im Bereich der OKJA ist über die konkrete Praxis und wirkungsvolle Ansätze bisher nur sehr wenig bekannt. Da eine Übersicht über die Bedeutung und (gute) Praxis der Tabak- und Nikotinprävention in der OKJA fehlt, wurde im September 2023 erstmalig eine nationale Bestandserhebung zur aktuellen Praxis der Tabak- und Nikotinprävention in der OKJA durchgeführt. Dazu wurde eine Online-Umfrage an alle Fachstellen der OKJA in der Schweiz versendet. Der Fokus der Umfrage lag dabei auf folgenden Fragen:

Inwiefern ist Tabak- und Nikotinkonsum Thema zwischen Fachpersonen und Kindern und Jugendlichen? Welche Haltung hat die OKJA zu Tabak- und Nikotinprävention? Was tut die OKJA präventiv im Bereich der Tabak- und Nikotinprävention und welche Ansätze werden dabei verfolgt?

Erste Ergebnisse und Einschätzungen zu den Spannungsfeldern aus den geschilderten Projektschritten hat ein Teil des Projektteams (Stefan Köngeter, Johanna Brandstetter, Lea Hofmann, Nadine Burtschi, Kathrin Amann) in einem Fachartikel zusammengefasst, der Ende 2023 im SuchtMagazin erschienen ist.

Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage werden in einem nächsten Schritt mindestens fünf Fachstellen der OKJA identifiziert, die im Hinblick auf die Kriterien spannende Ansätze der Tabak- und Nikotinprävention in ihrer Praxis verfolgen. Ihre Praxen werden dokumentiert und vor dem Hintergrund neuester Erkenntnisse der Tabak- und Nikotinprävention mit einer interdisziplinären Fachgruppe, Fachpersonen aus OKJA und jugendlichen Besucher:innen von OKJA-Einrichtungen zu Best-Practice Konzepten weiterentwickelt.

Wir werden an dieser Stelle wieder über aktuelle Erkenntnisse im Projekt informieren. Bei Interesse an den aktuellen Ergebnissen empfehlen wir Ihnen die Online-Informationsveranstaltung am Mittwoch, 20. März 2024, die vom Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz DOJ organisiert wird.

Das Projekt TANOKJA wird vom Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz DOJ und dem Institut für Soziale Arbeit und Räume der OST – Ostschweizer Fachhochschule gemeinsam umgesetzt. Das Projekt dauert von Januar 2023 bis September 2026 und wird vom Tabakpräventionsfonds im Rahmen des Kinder- und Jugendprogramms Free. Fair. Future. und von der Beisheim Stiftung finanziert.