Archiv der Kategorie: FHS St.Gallen

Weiteres Forschungsprojekt im FHS-Generationenschwerpunkt

Silqua_Logo„Zuhause wohnen bleiben bis zuletzt“ – die meisten Menschen im „vierten Lebensalter“ wünschen sich dies auch dann, wenn Angewiesensein und Hilfebedürftigkeit grösser werden. „Ageing in place“ ist zudem der überragende politische Bezugspunkt der meisten Industriestaaten, das Credo „ambulant vor stationär“ gilt länderübergreifend. Die Realität ganz am Lebensende aber sieht anders aus: Ein europäischer Vergleich der Sterbeorte zeigt, dass – Ausnahme: Ukraine – die meisten Menschen in Institutionen sterben. Für Ledige, chronisch Kranke und KrebspatientInnenen ist es wahrscheinlicher, in einer Institution zu sterben, als für Verheiratete oder BewohnerInnen ländlicher Gebiete. Offensichtlich reichen auch aufopfernde private Pflegebereitschaft und professionelle Spitex & Co-Dienste immer weniger aus.

Damit wird die Frage immer wichtiger: unter welchen Bedingungen ist ein Verbleib zuhause – bis zum Tode – möglich, aber auch: wünsch- und verantwortbar? Ein binationales F+E-Projekt soll hier innovative Ansätze erproben und beforschen. Prof. Dr. Ulrich Otto hat es zu wesentlichen Teilen entwickelt, es wurde soeben vom deutschen Bundesforschungsministerium im grossen (DORE-ähnlichen) Schwerpunktprogramm SILQUA („Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“) genehmigt. Weiterlesen

FHS St.Gallen bei Gerontologiekongress…

… gut vertreten. Der Gerontologiekongress „Alter(n) gestalten„, der In Potsdam (D) Anfang Dezember 2008 stattfand, wurde erstmals gemeinsam von den deutschen, schweizerischen und österreichischen gerontologischen Fachgesellschaften veranstaltet. In der Entwicklung der deutschsprachigen wissenschaftlich-disziplinären und angewandten Gerontologie kann das als ein wichtiger Meilenstein gesehen werden. Dennoch war die Schweiz nur relativ schwach vertreten – mit Ausnahme freilich einiger weniger Institutionen, u.a. der FHS St. Gallen:

Von hier waren Benjamin Moser, Walter Rehberg (Foto)

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Robert Langen sowie Ulrich Otto (Foto unten) gekommen – allein zwei Vorträge wurden von ihnen zum Programm beigesteuert, ausserdem eine Moderation einer Sektionsveranstaltung. 

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4x FHSG in 6 Generationenbänden

Die als „Sixpack“ konzipierten Bände der brandneuen Buchreihe „Lebensalter und Soziale Arbeit“ (Reihen-Hg.: H. G. Homfeldt, & J. Schul­ze-Krü­de­ner) greifen das bedeutsame, aber wenig systematisch diskutierte Thema der Lebensalter für die Soziale Arbeit auf – erstmals in einem so breit angelegten Format. Insofern könnten sie wichtige Referenzbände für unsere FHS werden, die mit ihren Schwerpunktthemen – vor allem Generationen, daneben aber auch Sozialraum – genau diese Themenstellung ja bereits seit einiger Zeit besonders intensiv bearbeitet.

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Die Themenstellung der Buchreihe (und die FHS) nimmt aber auch einige sehr bedeutsame Trends der Fachdiskussion in Disziplin und Profession auf, wie sie etwa an Sammelbänden, an Tagungsthemen, aber auch beim Zuschnitt von Hochschul-Lehrstühlen und in der Theoriebildung immer deutlicher werden: z.B. den immer stärker werdenden Bezug auf den Lebenslauf sowohl in der Gerontologie wie der Bildungswissenschaft, die in Ansätzen sichtbar werdende Herausbildung einer „Sozialpädagogik der Lebensalter“ sowie bspw. eine übergangsbezogene Soziale Arbeit.

Mitarbeiter der FHS St. Gallen bzw. des IFSA sind dabei mit deutlicher Präsenz beteiligt – teilweise als Verfasser von Artikeln (Christian Reutlinger und 2x Ulrich Otto), teilweise als Mitherausgeber (Steve Stiehler) – zusammen mit vielen anderen renommierten AutorInnen: Die FHSG unterstreicht damit auch an diesem Ort ihre Kompetenz in ihren Schwerpunktthemen – ihre Beiträge im einzelnen:

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Interdisziplinäre und internationale Generationenforschung

Wo fängt das Alter an? Handelt es sich bei den subjektiven Konstruktionen der Älterwerdenden nicht eher um „Zonen des Übergangs“ als um starre Altersgrenzen? Dieser Fragestellung will ein grosses Forschungsprojekt der FHS St. Gallen sowie der Universität Jena (D) die nächsten drei Jahre nachgehen. Im Projekt kooperiert der IFSA-Mitarbeiter Ulrich Otto mit den KollegInnen jener Universität, an der er bis vor knapp einem Jahr selbst Professor war. Es sind ausgesprochen renommierte FachkollegInnen, die durch sehr einschlägige auch internationale Publikationen ausgewiesen sind: Prof. Dr. Stephan Lessenich und Dr. Silke van Dyk (Soziologie), Prof. Dr. Bernhard Strauss und Dr. Karena Leppert (psychosoziale Medizin) sowie Prof. Dr. Klaus Rothermund (Allg. Psychologie).

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Finanzier ist die deutsche Volkswagenstiftung. Sie hatte in 2007 ein Schwerpunktprogramm „Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven des Alters“ ausgeschrieben. Weiterlesen

Drei FHS und die Seniorenplattform Bodensee kooperieren

Intergenerationeller Vier-Länder-Workshop

„Ältere und Jüngere in ihren sozialen Netzwerken“ –  Ein voller Erfolg

(Dornbirn, 11.7.2008) Die Seniorenplattform Bodensee hatte es zusammen mit Reto Eugster vom IFSA an­ge­regt, ei­ne Reihe von Gesprächen zwischen den Fachhochschulen St. Gallen, Vorarlberg und Ra­vens­­burg-Weingarten bahnten den wei­teren Weg zu einer vielversprechenden Zusammenarbeit.

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Der Vier-Länder-Workshop an der FH Vorarlberg in Dornbirn am 11.7.2008 war deren erstes sicht­ba­res Er­geb­nis. Es ging darum, einen Beitrag zur Vorbereitung eines Forschungsprojekts  in der Euregio Bo­densee zu leisten, das sich länder- und generationsübegreifend mit Fragen des Aufbaus, der Pflege und der „Re­pa­ra­tur“ von Netz­wer­ken befassen soll. Die Anlage der Veranstaltung zeigt, wie sehr das For­schungsdesign die Wahrnehmungen und Problemsichten der BürgerInnen zum Ausgangspunkt neh­men möchte. Ein­ge­la­den waren deshalb aus allen vier be­teiligten Ländern Schweiz, Österreich, Liech­tenstein und Deutschland je­weils gleich viele Ältere und Jün­ge­re. Organisiert wurde die Fach­ta­gung kooperativ von 6 Hoch­schul­leh­rer­Innen der FHS St. Gallen (Prof. Dr. Ro­bert Langen und Prof. Dr. Ulrich Otto), der FH Dornbirn (Prof. Dr. F. Fredersdorf und Dr. P. Roux) und der Hoch­schu­le Wein­gar­ten (Prof. Dr. S. Kallfass und Prof. Dr. M. Win­ter). Unter den rund 60 TeilnehmerInnen aller Alters­grup­­pen war eine grössere Zahl Studierender der un­ter­schied­lichen Fach­hochschulen (trotz Se­me­ster­fe­rien!) und Äl­te­rer mit  unterschiedlichen Hintergründen – auch hier freilich viele sehr aktive und en­ga­gier­te Personen.

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Missstände öffentlich machen

Die Studierenden der FHS St.Gallen, Fachbereich Soziale Arbeit, möchten nicht nur immer von sozialen Missständen hören, sondern selber aktiv darauf aufmerksam machen. Deshalb haben sie die Gruppe ROstFrei gegründet. „Wir diskutieren aktuelle Geschehen, welche die Soziale Arbeit betreffen und überlegen, wo wir Handlungsbedarf sehen. Uns geht es darum, dass sich die Soziale Arbeit öffentlich positioniert“, sagt Denise Flunser, Studentin und Mitglied von ROstFrei gegenüber dem St.Galler Tagblatt. In der Tagblatt-Ausgabe vom 10. Juni 2008 schaut ROstFrei das Nothilfe-Verfahren kritisch an und berichtet aus dem Alltag eines Flüchtlings aus Sudan. Zum Artikel „Wohnen ohne Fenster“…

Soziale Arbeit und Öffentlichkeit

Am Donnerstag, 8. Mai 2008 hat im Studienbereich Soziale Arbeit der FHS St.Gallen eine Open Space Veranstaltung unter dem Titel „Soziale Arbeit und Öffentlichkeit“ stattgefunden.

Eingeladen dazu hatte die Studierendenorganisation Soziale Arbeit SO. Rund 40 Studierende, Dozierende und Mitarbeitende des IFSA diskutierten in insgesamt 5 Workshops engagiert und teils kontrovers zu Themen wie „Macht und Prestige“, „Politik versus Soziale Arbeit“ oder „Positionierung der Sozialen Arbeit“.

Zur Veranstaltung gibt es im Fachhochblog drei Podcasts (Aufnahme und Schnitt: Martina Götsch, Studentin der FHS). Zudem können dort die Verlaufsprotokolle mit Fazit der einzelnen Workshops als PDF heruntergeladen werden.

Die Diskussion hat erst begonnen!

Eine Stadt kommt ins Gespräch

Studierende der FHS St.Gallen lassen die Rorschacher von ihrer Stadt erzählen

Studierende haben am Dienstag Mittag auf dem Marktplatz Passanten eingeladen, auf nostalgischen Sofas über ihre Stadt nachzudenken. Die Aktion „Fragen an eine Stadt“ fand im Rahmen eines Medienseminars an der FHS St.Gallen statt.

„Kommt der Papst nach Rorschach?“ fragt ein Junge beim Anblick des imposanten Sofas in Rot auf dem Marktplatz. Die acht Sofas aus dem Fundus des Theaters St.Gallen warten an diesem Dienstag Mittag aber nicht auf eine Audienz des Papstes, sondern auf die Bewohner dieser Stadt. Rund dreissig Passanten verschiedenster Generationen nehmen sich trotz Kälte Zeit, über ihr Leben in der Stadt zu berichten. Andere bleiben verwundert stehen und schauen dem Treiben zu.

Das Schmuckstück See
Ein Thema, das die Rorschacher bewegt, ist die Nähe zum See. Einerseits schätzen sie den See als Erholungsgebiet, andererseits kritisieren sie die Gestaltung des Ufers. „Mehr Blumen in der Stadt“, wünscht sich eine Erzählerin. Ein älterer Herr sorgt sich um die Sicherheit am Abend an der Hafenpromenade. Einig sind sich die Bewohner darüber, dass der See grosses Potenzial für das Image der Stadt Rorschach besitzt. So beendet ein Gesprächsteilnehmer seine Briefe immer mit „Grüssen vom südlichsten Ufer des Bodensees“.

„Rorschach wird schlecht geredet“
Mehr als ein Passant weist auf das schlechte Image der Stadt hin. Die Stadt sei farblos, das kulturelle Angebot sei ungenügend und der Ausländeranteil sehr hoch, lauten kritische Stimmen. Es gäbe Leute, die seit mehr als 20 Jahren hier leben, und sich trotzdem noch nicht heimisch fühlen.

101 Fragen
Die Initianten des Projektes „Fragen an eine Stadt“ haben über 100 Fragen gesammelt. Eine Auswahl davon posaunt der Herold, verkörpert von den Studierenden Ruth Stossfellner und Nadja Seliner im farbenprächtigen Kostüm, über die Stadt: „Was fehlt Dir zum Glück?“ „Welche Gerüchte über Dich möchtest Du widerlegen?“. Vom 22 Meter hohen Kirchturm, von einer Hebebühne auf dem Marktplatz und aus einem Pumpenschacht beschallt der Herolds die Stadt.

Sofas für den Stadtrat
Für eine Stunde erwacht der Marktplatz zu neuem Leben, was viele Passanten schätzen. Solche Anlässe sollten öfters stattfinden, heisst es. Auch der Vorschlag der Initianten Selina Ingold und Mark Riklin unterstützt diese Forderung: Der Stadtrat könnte nach jeder Sitzung auf einem Sofa im öffentlichen Raum Platz nehmen und eine Stunde lang den Anliegen der Bürger zuhören.

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Der Herold, Nadja Seliner, beschallt vom Kirchturm die Stadt mit Fragen

Text: Claudia Niederer Enuma, Sarah Minder, Roland Künzi, Studierende Sozialpädagogik der FHS St.Gallen im 4. Semester
Foto: Ruth Stossfellner, Studentin des Fachbereichs Soziale Arbeit der FHS St.Gallen

Die Publikationsreihe der Sozialen Arbeit ist da!

Die neue Publikationsreihe Einblicke: Ostschweizer Beiträge zur Praxis, Lehre und Forschung ist im Januar 2008 erschienen. Die Reihe positioniert Prozesse und Ergebnisse der Sozialen Arbeit im Schnittpunkt von Interdisziplinarität- und Professionsentwicklung. Ihr Ziel ist der fachliche Austausch und die stetige Entwicklung auf dem Gebiet der Sozialen Arbeit.
Die erste Nummer ist dem Schwerpunktthema „Neues Altern“ gewidmet. Das interdisziplinäre Kompetenzzentrum Generationen der FHS St.Gallen beschäftigt sich seit vier Jahren mit den verändernden Bedingungen und Vorstellungen des Alterns. Weiterlesen