Archiv der Kategorie: Profession

Was Nachhaltigkeit mit Sozialer Arbeit zu tun hat

Für mehr Nachhaltigkeit muss man nicht nach perfekten Lösungen suchen. Es braucht vielmehr Ideen, Mut und Ausdauer. Das war eine von vielen Erkenntnissen der Bodenseetagung 2021, die sich dem Thema «Soziale Arbeit 2030 – nachhaltig und umfassend» verschrieben hatte. Die OST – Ostschweizer Fachhochschule führte die Tagung in Kooperation mit der FHS Alumni und dem Berufsverband AvenirSocial Region Ostschweiz durch.

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An einem Strang ziehen

Wenn Kinder und Jugendliche durch besonderes Verhalten auffallen, sind sowohl Schulsozialarbeitende als auch Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen gefordert. Welche Berufsgruppe wann und wo das Heft in die Hand nehmen soll, ist in der Praxis jedoch nicht immer eindeutig geklärt. Der Community-Anlass Schulsozialarbeit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule zeigte auf, wie die Zusammenarbeit zwischen beiden Professionen gelingt und warum es sich lohnt, auch unkonventionelle Richtungen einzuschlagen.

Lesen Sie hier den Rückblick zur Veranstaltung im Detail nach.

Wie politisch sind Sie?

Sozialarbeitende müssen demonstrieren, wählen, sich politisch organisieren…! Müssen sie? Tun sie? In Berufskodizes und Publikationen wird vielfach ein politischer Auftrag der Sozialen Arbeit postuliert. Es besteht jedoch kaum Forschung dazu, ob Sozialarbeitende, die laut diesen Dokumenten politisch aktiv sein müssten, dies tatsächlich sind.

Im Rahmen seiner Masterthesis an der FHS St.Gallen untersucht Tobias Kindler mit einer Online-Umfrage, inwiefern Sozialarbeitende in der Schweiz politisch aktiv sind und welche Faktoren diese Aktivitäten fördern oder hemmen.

Wie politisch sind Sie? Nehmen Sie sich fünfzehn Minuten Zeit und helfen Sie mit, Erkenntnisse zur politischen Aktivität unserer Profession zu gewinnen! Der Fragebogen findet sich bis zum 16. Juli 2018 unter: www.sozialarbeitspolitik.ch.

Für Rückfragen steht tobias.kindler@fhsmail.ch zur Verfügung.

Kein Megatrend ohne Gegentrend

Wie kann Kinder- und Jugendarbeit auf Digitalisierung reagieren?

Das Netzwerk Kinder- und Jugendarbeit des Kantons St.Gallen NEKJA lud am 19. Januar 2018 zur diesjährigen Forumsveranstaltung. Vertreten waren über hundert Personen aus der offenen, kommunalen, verbandlichen und kirchlichen Jugendarbeit.

Die Inputs der Referentinnen und Referenten wie auch die unterschiedlichen Gelegenheiten zu Diskussion und Austausch habe ich als inspirierend und anregend empfunden, so beispielsweise:

„Entscheiden können ist wichtiger als Inhalte kennen“, als eine zentrale Botschaft aus dem Inputreferat von Jakub Samochowiec. Wenn die Entscheidungskompetenz angesichts der vielfältig vorhandenen Möglichkeiten zentral wird, so haben wir anschliessend in der Tischrunde diskutiert, welche Wege kennt die Jugendarbeit, sich auch mit der Frage zu beschäftigen, wie Entscheidungen getroffen werden – basieren sie auf dem „Bauchgefühl“? Oder gibt es stichhaltige oder objektive Beweggründe? Halten wir uns an gemeinsame Normen und Werte? Weiterlesen

Kann Soziale Arbeit unparteiisch sein?

In Zusammenarbeit mit Avenir Social, Sektion Ostschweiz, hat die Fachhochschule St.Gallen die Fachveranstaltung «Trends in Praxis und Theorie Sozialer Arbeit» mit dem Titel «Gestalten statt verwalten» organisiert. Anhand von konkreten Beispielen wie der parteiischen Sozialen Arbeit, haben die rund 150 Teilnehmenden untersucht, wie sich das Spannungsverhältnis zwischen dem Selbstverständnis von Sozialer Arbeit und der Wirklichkeit im Berufsalltag entwickelt.

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Intersektionalität: ein nützliches Analyse-Konzept

Was ist Intersektionalität und wofür lässt sich das Konzept nutzen? Diesen Fragen gehen Kerstin Bronner und Stefan Paulus in ihrem neuen Lehrbuch «Intersektionalität: Geschichte, Theorie und Praxis» nach. Die Dozierenden aus dem Fachbereich Soziale Arbeit bieten damit eine fundierte, verständliche Einführung in das Thema – nicht nur für Studierende, sondern auch für die Praxis. Das Buch zeigt auf, wie sich das Konzept entwickelt hat, wie man damit soziale Ungleichheit analysieren und bearbeiten kann und welche Chancen und Herausforderungen der intersektionale Ansatz bietet.

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Vom Mut, unbequeme Fragen zu stellen

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Auf einer Reise in die Ukraine haben 14 Studentinnen und Studenten die Möglichkeiten und Grenzen der Sozialen Arbeit im Spannungsfeld von Frieden und Unfrieden kennengelernt. Die Bachelor-Absolventin Eva Joos erzählt im Hochschulmagazin substanz, was sie am meisten beeindruckt und überrascht hat und verrät, dass sie im Austausch mit ukrainischen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern von der «Schweizer Arroganz» erwischt wurde. Begleitet wurde die Studierendengruppe von Walther Specht – einem Grenzgänger, der die Mobile Jugendarbeit in Deutschland mitbegründet hat und der Ausgangspunkt in einem neuen Buchprojekt von Stephan Schlenker und Christian Reutlinger ist.

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Heimerziehung in der Schweiz heute

Flyer Buch

Die Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung fördert gegenwärtig Erschreckendes zutage. Wie aber gestaltet sich für Kinder und Jugendliche der Aufenthalt in einem Heim
heute? Welche Haltung nimmt das sozialpädagogisch tätige Personal ihnen gegenüber ein? Das soeben erschienene Buch «Erziehungsanstalt oder Fördersetting?» von Peter Schallberger und Alfred Schwendener geht diesen Fragen nach. Der alte «Anstaltsgeist» ist noch längst nicht aus allen Kinder- und Jugendheimen verschwunden. Die Autoren zeigen auf, wie heutige Professionelle der Heimerziehung ihn entweder zu bändigen versuchen, oder wie sie ihn durch ihren verhaltensfixierten Blick auf die Kinder und Jugendlichen bewusst oder unbewusst am Leben erhalten.

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Beratung und Begleitung von Bauernfamilien

Projektabschluss „Synergien zwischen land-, hauswirtschaftlicher und sozialer Beratung nutzen“
Die Projektidee wurde an dieser Stelle bereits beschrieben – mit dem Startschuss zum Projekt trat ein interdisziplinäres Projektteam an, das sich aus Fachpersonen des landwirtschaftlichen Bereichs wie auch der Sozialen Arbeit zusammensetzte.

Insgesamt konnten seitdem 31 qualitative Interviews in 7 deutschschweizer Kantonen sowohl in Berg- als auch in Talregionen durchgeführt werden. Die vorläufigen Ergebnisse wurden im Rahmen einer Grossgruppenveranstaltung für alle Befragten verifiziert und gewichtet. Einbezogen in die Erhebungsphase wurden Bauernfamilien, welche von Problemstellungen mit sozialen Komponenten betroffen waren, Fachpersonen der sozialen sowie der haus- und landwirtschaftlichen Beratungsorganisationen und weitere Schlüsselpersonen.

Ausgewählte Ergebnisse
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Die Schulsozialarbeit im interdisziplinären Netzwerk

Am 8.6.2015 fand der 4. Community-Austausch Schulsozialarbeit an der FHS St.Gallen zu folgendem Thema statt:
Welche Prinzipien bestimmen die Kooperation im interdisziplinären „Netzwerk“ der Schule?

Die Rahmung bildeten zwei Impuls-Referate von Reto Eugster mit dem Fokus „Interaktion“ als Kommunikations- und Definitions-Medium in der Schule – und Irene Sidler mit einem engagierten Votum für eine breitere politische Einmischung und Wirkung der Sozialen Arbeit in der Schule. Weiterlesen

Jugendtreffs, -häuser und -zentren als „pädagogische Orte“?

Wie gestalten Jugendarbeitende die Treffpunkte von Jugendlichen als „pädagogische Orte“? Wie beziehen Jugendarbeitende Raumaspekte in ihr professionelles Handeln ein?

Zu diesen Fragestellungen forschen wir am IFSA seit 1. Mai diesen Jahres im Projekt „Praktiken pädagogischer Ortsgestaltung. Eine ethnographische Studie im sozialpädagogischen Feld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (kurz: Porta OKJA)“. Die Projektleitung hat Prof. Dr. Christian Reutlinger inne, zum Projektteam an der FHS gehören Ulrike Hüllemann, Bettina Brüschweiler und Michela Nussio. In einer ethnographischen Studie möchten wir herausfinden, wie Jugendarbeitende pädagogische Orte gestalten und Raumaspekte in ihr pädagogisches Handeln einbeziehen. Die Projektlaufzeit beträgt 2.5 Jahre, geplanter Projektabschluss ist Ende Oktober 2016. Finanziert wird das Forschungsprojekt vom Schweizerischen Nationalfonds in der Kategorie „anwendungsorientierte Grundlagenforschung“.

Kurzinformation zum Projekt: In den letzten Jahren werden Raumbegriffe verstärkt in den Fachdiskurs der Sozialen Arbeit aufgenommen und professionelles Handeln richtet sich zunehmend an räumlichen Einheiten aus. Im Zuge dieses Raumthematisierungsbooms wird Raum meist als „Behälter“ gedacht, was die Gefahr birgt, dass soziale Prozesse und deren Zusammenspiel mit räumlichen Bedingungen nicht oder nur verkürzt dargestellt werden. Dem gegenüber existieren in einigen Feldern der Sozialen Arbeit wie der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) auch Ansätze, die – z.B. mit dem Ziel der Förderung von Aneignungsprozessen – materielle wie auch soziale Aspekte von Raum in pädagogisches Handeln einbeziehen. Bisher gibt es allerdings noch keine empirischen Erkenntnisse darüber, wie in der offenen Kinder- und Jugendarbeit ganz konkret „mit dem Ort“ gearbeitet wird und welche (Aneignungs-)Räume für Jugendliche dadurch geschaffen werden können. Diese Leerstelle versuchen wir mit dem Projekt zu schliessen.

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Hauptsache Arbeit?

In der aktuellen Sozialhilfedebatte wird das einfache Schema arbeitswillig = unterstützungswürdig, nicht arbeitswillig = nicht unterstützungswürdig oft absolut gesetzt. Die Einpassung des Individuums nach dem Grundsatz „Hauptsache Arbeit!“ soll das Problem der Exklusion aus dem Arbeitsmarkt lösen. Die Lösung eines sozialen Problems durch die Korrektur der Individuen bleibt allerdings eine noch nie eingelöste Utopie. Weiterlesen