Archiv des Autors: Thomas Achermann

Leise Themen angesprochen

Florian

Am Dienstag fand an der FHS St.Gallen in Rorschach ein Talk mit Florian Eugster zum Thema Öffentlichkeitsarbeit für Menschen mit einer Behinderung statt. Florian Eugster (rechts im Bild) war Hauptmoderator der letzten kantonalen Behindertenkonferenz in St.Gallen und engagiert sich als Betroffener für Betroffene. Das St.Galler Tagblatt hat über den Talk in der Reihe „Megafon – wir verschaffen leisen Themen Gehör!“ berichtet: „Sprecher für leise Themen“.

Foto: Ann-Marie Schmalz

Soziale Rendite auf Partizipation?

Beispiele aus Forschung und Entwicklung im Feld kontextuierten Wohnens Älterer

Wohnen wird mehr und mehr als eines der „Top-Themen alternder Gesellschaften“ erkannt. Das ist aus Sicht sowohl der Gerontologie als auch der Sozialen Altenarbeit eine chancenreiche Fokussierung – gerade wenn Wohnen im Älterwerden als „Wohnen im Kontext“, als eingebettetes Wohnen im Quartier, in sozialen Räumen und sozialen Netzwerken begriffen wird. Partizipation spielt dabei eine wichtige Rolle.

Mit Fokus Wohnen weg vom Versorgungs- hin zum Partizipationsleitbild

Warum chancenreich? der Wohnfokus kann einerseits heraus führen aus der Verengung der öffentlichen und professionellen Debatte auf Versorgung und Pflege. Andererseits bietet er auch für diesen Bereich eine herausfordernde Leitidee – das Wohnen in der Pflege bzw. Pflege im Wohnen. (vgl. Aufsatz Otto, 2010)

Deshalb setzen wir im Kompetenzzentrum Generationen (CCG-FHS) gleich mit mehreren F+E-Projekten auch am Thema Wohnen an, meist interdisziplinär, meist lebenslaufbezogen, im produktiven Austausch mit dem Kompetenzzentrum Soziale Räume (SR-FHS):

  • Etwa mit Consulting- bzw. F+E-Projekten, die innovative Wohnformen sowie quartiersorientiertes Wohnen fördern und genauer untersuchen,
  • mit interdisziplinären Projekten, die soziale und technische Assistenz, neue Technologien und soziales Umfeld zusammenbringen wollen mit dem gleichen Ziel – ambient assisted living.

Stellvertretend für die CCG-Forschungsaktivitäten schauen wir nur ein Projekt genauer an: Das binationale Projekt „InnoWo“ buchstabiert Partizipation mehrdimensional in einer der schwersten Alterssituationen konsequent aus – Ziel ist das Zuhause wohnen bleiben können bis zum Schluss in drei innovativen Settings:

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Öffentlicher Talk mit Florian Eugster

Als Hauptmoderator führte er souverän durch die 3. Kantonale Behindertenkonferenz: Florian Eugster aus Rorschach sprach als Betroffener für Betroffene, um auch anderen Mut zu machen, sich selbst zu vertreten. Der 33-Jährige hat sein Leben selbst in die Hand genommen, möchte über seinen Alltag möglichst selbst bestimmen oder zumindest mitbestimmen.

Kommenden Dienstag, 22. März 2011, ist Florian Eugster im Rahmen eines Medienseminars zu Gast an der FHS St.Gallen in Rorschach. In einem öffentlichen Talk gibt er Einblick in sein Leben, seine Träume und Zukunftsvisionen. Und gibt Denkanstösse, wie sich eine Öffentlichkeitsarbeit gestalten lässt, die Menschen mit einer Behinderung ernst nimmt.

Dienstag, 22. März 2011, 1100 Uhr, Industriestrasse 35, FHS-Cafeteria

Soziale Nachbarschaften in der Bodenseeregion

Es werden, ausgehend von den Wohngeschichten der Bewohnerinnen zweier Grenzgemeinden des Rheintals (A, CH), aktuelle Formen Sozialer Nachbarschaften untersucht. Das Erkenntnisinteresse liegt dabei in dem Zusammenhang zwischen den strukturell gesteuerten Bedingungen von Nachbarschaften, der gelebten Dimension relevanter Einheiten für die Bewohnerinnen im Alltag und ihre gelebten Nachbarschaftsbeziehungen sowie den territorialen Gegebenheiten gebauter Siedlungsrealitäten und ihre Auswirkungen auf aktuelle Formen des Zusammenlebens. Die Rekonstruktion sozialer Nachbarschaften im Zusammenspiel dieser drei zentralen Gestaltungsperspektiven soll zu Erkenntnissen über Gestaltungsprozesse führen, die in der Regionalentwicklung aufgegriffen werden können.
Das Rheintal dient dabei als Modellregion, da die spezifischen Herausforderungen wie Zersiedelung, Verkehrsprobleme oder Arbeitsmigration auch auf andere Gebiete der IBH- Region übertragen werden können. Für die konkrete Region Bodensee wird es über die sozialen Nachbarschaften u.a. möglich, Perspektiven für die Imagebildung und Entwicklung einer gelebten Region aufzuzeigen. Das Forschungsprojekt wird von der FHS St.Gallen, FH  Vorarlberg, Hochschule Liechtenstein sowie der HSR-Hochschule Rapperswil  durchgeführt.

Das Projekt „Soziale Nachbarschaften – Schlüsselfaktor einer Regionalentwicklung“, welches unter der Federführung des Kompetenzzentrums Soziale Räume gemeinsam mit ProjektpartnerInnen der Hochschulen Rapperswil und Vorarlberg sowie der Universität Liechtenstein letzten Sommer eingereicht wurde, wurde bewilligt!

IBH – Internationale Bodenseehochschule

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Ein grosses Standardwerk der Sozialen Arbeit – völlig neu!

Das neue „Handbuch Soziale Arbeit“ ist lange angekündigt worden – zumindest die pre-prints stehen nun vorab elektronisch zur Verfügung.

In gedruckter Form wird das von Hans-Uwe Otto und Hans Thiersch herausgegebene Werk erst im Mai 2011 erscheinen. Das AutorInnenverzeichnis liest sich wie das „who is who“ der deutschsprachigen wissenschaftlichen Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik – die FHS St. Gallen ist mit drei Artikeln (s.u.) gut vertreten. Zum Gesamtwerk:

  • über 175 Beiträge zu den zentralen Themen des Fachs
  • rund 200 Autoren auf mehr als 1.800 Seiten
  • Themen von A wie „Abweichendes Verhalten“, bis Z wie „Zivilgesellschaft“
  • komplett überarbeitet und zahlreiche neu aufgenommene Beiträge

Otto+Thiersch_HandbuchSA-SP_2011_520-255

Die Beiträge der FHS-MitarbeiterInnen:

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Zertifikatslehrgang Gemeindeentwicklung

Die vier Weiterbildungsbereiche der FHS St.Gallen bieten gemeinsam den Zertifikatslehrgang Gemeindeentwicklung an. Dieses neue Bildungsangebot richtet sich an Politikerinnen und Politiker, die auf der kommunalen Ebene aktiv sind. Ebenso sind Mitarbeitende von Gemeinden eingeladen, die gestalterische Aufgaben wahrnehmen. Start des Lehrgangs wird im November 2011 sein.

Gemeindepolitik findet zunehmend in Spannungsfeldern statt. Auf der einen Seite werden die Anforderungen grösser, auf der anderen Seite Spielräume geringer, etwas im Finanzbereich. Einerseits sind Gemeinden aufgefordert, Formen der Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, anderseits stehen sie in einem Wettbewerb zueinander. Gerade Gemeinden sehen sich einem Reformbedarf gegenüber, der oft unter dem Stichwort der „Professionalisierung“ gefasst wird.

Themenschwerpunkte sind beispielsweise: Verwaltungsmanagement, Kommunikation und Krisenmanagement (inkl. ePartizipation), Geschichte und Modelle der Kommunalentwicklung, Innovationsmanagement in der Gemeindepolitik, Prognosen und Trends: Umgang mit neuen Entwicklungen.

Der Lehrgang wir in enger Zusammenarbeit mit Gemeindevertreterinnen und -vertretern angeboten. Auch über eine Projektarbeit wird ein Praxisbezug hergestellt. Das Produktmanagement hat Sara Kurmann, Politikwissenschaftlerin bei unserem Institut, übernommen. Das Lehrgangskonzept hat Reto Eugster im Auftrag der vier FHS-Weiterbildungszentren entwickelt. Dabei haben Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis mitgewirkt.

DGGG-Tagung „Wert(e) des Alters“

Interdisziplinarität und Internationalität sind unverzichtbar, wenn die Herausforderungen der Demografie – nicht zuletzt die alternde Gesellschaft – gut bewältigt werden sollen. In diesem Horizont versteht Ulrich Otto vom Kompetenzzentrum Generationen auch seine Mitarbeit im letzten Herbst neu gewählten Vorstand der Sektion IV der Deutschen gerontologischen Fachgesellschaft DGGG. 

vlnr: Uwe Fichtmüller, Kirsten Aner, Cornelia Kricheldorff, Ulrich Otto

Zusammen mit den KollegInnen der Sektion III (sozial- und verhaltenswissenschaftliche Gerontologie) veranstaltet die Sektion IV (Soziale Gerontologie und Altenarbeit ) im September ihre Jahrestagung zum Thema „Wert(e) des Alters“.  Der „First Call for Papers“ und die Einladung zur Tagung liegen bereits vor, der genauer spezifizierte zweite Call for Papers wird in Kürze vorliegen. Beide Sektionen der DGGG freuen sich ausdrücklich über die immer intensivere Zusammenarbeit auch mit KollegInnen aus der Schweiz (u.a. im Kontext der schweizerischen gerontlogischen Schwester-Gesellschaft SGG-SSG) und laden zu Teilnahme ebenso wie zur aktiven Beteiligung ein.

Call for Papers: DGGG-SektionstagungIII+IV_CfP1

Also am besten schon einmal den Termin reservieren:   

22. / 23. September 2011 in Frankfurt am Main

Betroffenheit allein reicht nicht aus

An der FHS St.Gallen haben erstmalig 13 Fachleute des Sozial-, Gesundheits- und Rechtswesens den Zertifikatslehrgang „Brennpunkt Kindesschutz“ abgeschlossen. Der Lehrgang ist Ergebnis einer Kooperation der FHS St.Gallen mit dem Kinderschutzzentrum St. Gallen.

Es kann überall geschehen, oft geschieht es unbemerkt: Kindesmisshandlung. Überforderte Eltern, schwierige Lebensbedingungen – häufig ist es ein Mix von Faktoren, der zu solchen Taten führt. Gefahren frühzeitig zu erkennen und einzugreifen, ist schwierig. Kindesmisshandlung ist ein Problem, dass nicht selten im toten Winkel eines wohlgeformten Alltages stattfindet.

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Schnittstellenmanagement – 2-Länder-F+E-Antrag in Endrunde?

Die Vorauswahl hat es immerhin schon bestanden – ein kürzlich beantragtes F+E-Projekt des CCG. Ulrich Otto hat es zusammen mit Prof. Dr. Michael Opielka von der FH Jena entwickelt und im deutschen Programm Silqua 2011 eingegeben – einem DORE-ähnlichen Programm des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Nun wird es spannend, ob es in dem hoch kompetitiven Verfahren bewilligt wird.

Doch zu den Inhalten: zugegeben – es gibt handlichere Titel als „Koproduktivität im welfare mix der Altenarbeit und Familienhilfe“. Was ist damit gemeint? Neue Methoden des Schnittstellenmanagements sollen erforscht, erprobt und etabliert werden. Schnittstellenmanagement zwischen professionellen bzw. beruflichen sozialen Diensten und Unterstützungsleistungen informeller Netzwerke  im Feld der Alten- und Familienhilfe – damit will das geplante Forschungs F+E-Projekt einen Beitrag leisten , die Lebensqualität, Selbständigkeit und Würde älterer Menschen zu wahren und zu verbessern.

Silqua-Logo_2011

Hauptzielgruppen des Projekts sind an Altersdemenz erkrankte Menschen und deren Angehörige sowie professionell-berufliche, semi-professionelle und bürgerschaftliche HelferInnen. Im Projekt sind F- und E-Aspekte eng miteinander verschränkt. Es soll gezeigt werden, wie optimale Struk­­turen und Praxen des Schnittstellenmanagements im welfare mix koproduktiv gestaltet werden können.

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Case Management: Die erste Testphase läuft

Nach einjähriger intensiver Entwicklungsarbeit zusammen mit über 60 Fachstellen in vier Pilotregionen läuft seit Januar der erste Praxistest. Bereits wurden in drei regionalen Veranstaltungen zwischen dem 12. und 25. Januar 2011 fast 200 Fachpersonen aus den Bereichen Sozialarbeit, Schule, Gesundheitswesen und Justiz das neue Verfahren und die zugehörigen Arbeitsinstrumente vorgestellt.

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Grossbibliothek St.Gallen gestrichen

Die geplante Neue Bibliothek in der Hauptpost St.Gallen ist dem Sparplan des Kantons zum Opfer gefallen. Im Januar 2007 hatten Regierung und Stadtrat den Auftrag erteilt, eine Publikumsbibliothek für Stadt, Region und Kanton St.Gallen zu konzipieren. Ziel war es, dass Stadt und Kanton zusammen mit den heutigen Trägerschaften der Kantonsbibliothek Vadiana, der St.Galler Freihandbibliothek und der Frauenbibliothek Wyborada eine grosse Publikumsbibliothek aufbauen. Im Sommer 2009 nahmen Regierung und Stadtrat das erarbeitete Grobkonzept der „Neuen Bibliothek St.Gallen“, an dem auch das Institut für Soziale Arbeit der FHS St.Gallen beteteiligt war, zur Kenntnis und erteilten den Auftrag zur Detailkonzeption. Ebenso wurde im Jahr 2009 die Hauptpost St.Gallen für die Bibliothek erworben. Weiterlesen

Sozialinformatik – Medien in der Sozialen Arbeit nutzen

Wir haben das Masterstudium Sozialinformatik (MAS in Social Informatics) weiter entwickelt. Neu ist das Studium modular aufgebaut. Die Studierenden wählen einen von drei künftigen Tätigkeits­schwerpunkten, die im Praxisfeld nachgefragt sind:

–        Informatik-Projektleiterin/-leiter

–        Online-Beraterin/-berater

–        Medienpädagogin/-pädagoge

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Ein Buchversand der anderen Art

Das Buch „Stadt als Bühne“ soll mit ungewohnten Mitteln den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt Rorschach zurückgegeben werden. Am letzten Freitag und Samstag sind Botinnen auf Pferden durch die Strassen von Rorschach geritten und haben die Coiffeur-Salons der Stadt mit Büchern bedient in der Hoffnung, dass nahezu alle Rorschacherinnen und Rorschacher irgendwann dort vorbeischauen werden. Mehr dazu im Artikel des St.Galler Tagblatts..

Vom gemeinschaftlichen Wohnen lernen,…

…das ist das Thema des neuen Age Dossier 2010. Ein gut gemachtes Heft der Age Stiftung zu solchen konkreten neuen Lebensorten in der Schweiz! Für die einen könnte es ein richtiger Appetitmacher sein, für die anderen vielleicht erst mal ein Schaufenster in eine fremde Welt.

AgeDossier_2010

Obwohl Gemeinschaftswohnen viel diskutiert wird, wird es oft als Wohnform für eine winzige Minderheit abgetan. Damit aber werden wichtige Chancen versäumt, wird Zeit verschenkt, werden Ermutigungsstrukturen für verzichtbar gehalten – für Ulrich Otto ein grosser Fehler.  Weiterlesen